Das Europaparlament feiert 50-jähriges Jubiläum in Straßburg
Das Europaparlament hat mit einer offiziellen Festzeremonie und einem Konzert des Jugendorchesters der EU sein 50-jähriges Jubiläum auf der Plenarsitzung am 12. März 2008 in Straßburg gefeiert. Unter den Gästen waren die Präsidenten des Europäischen Rates Janez Janša und der Kommission Jose Manuel Barroso, ehemalige Präsidenten des Parlaments und Vertreter der Nationalparlamente der Mitgliedstaaten und Vertreter anderer Organisationen. Die stellvertretende Präsidentin der bulgarischen Volksversammlung Kamelia Kasabowa vertritt das bulgarische Parlament.
Die erste Sitzung des Europäischen Parlament fand am 19. März 1958 in Straßburg statt. Die Versammlung bestand aus 142 Mitgliedern, die von den Nationalparlamenten der Mitgliedstaaten ausgewählt wurden, und es wurde auf 4 Sprachen gesprochen. Heute, 50 Jahre später, gibt es im Europäischen Parlament 785 Mitgleder und die Sprachen sind 23.
Der EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering begrüßte alle Gäste und Abgeordneten, die der Zeremonie anwesend waren.
Er betonte, wie das Europaparlament Schritt für Schritt um mehrere Befugnisse gekämpft hat, sich seiner eigenen Bedeutung bewusst geworden ist und heute seinen Namen mit Würde trägt.
„Heute sind wir 785 Mitglieder aus 27 europäischen Staaten, vertreten über 150 nationalen politischen Parteien, haben die gleichen Gesetzgebungs- und Haushaltsvollmachten wie das Ministerrat, üben Kontrolle auf die Europäische Kommission aus und wählen ihren Präsidenten, wir sind Vertreter von gut 500 Millionen europäischen Bürgern, spiegeln alle politischen Tendenzen in der EU wider und wurden Schlüsselteilnehmer an der europäischen Politik", sagte er.
„Der Lissabonner Vertrag erweitert unsere Vollmachten. Künftig werden wichtige Entscheidungen, die unsere Bürger betreffen, nur dann getroffen, wenn das EP seine Zustimmung gibt", so der Parlamentspräsident über den neuen Vertrag. Zusammen mit der Charta spielt der Vertrag eine wichtige Rolle für die Demokratie und den Parlamentarismus in der EU, fügte er hinzu.
Hans-Gert Pöttering sagte, dass die Zusammenarbeit des EP mit den Nationalparlamenten besonders wichtig sei. „In der Zukunft müssen wir das Notwendige tun, um diese Zusammenarbeit zu bewahren", betonte er.
Der Präsident des Europäischen Rates Janez Janša begrüßte das Parlament für seine wirksame Rolle, dankte für seinen Beitrag zur Entwicklung der EU während der letzten 5 Jahrzehnten und wünschte neue Ideen, Beständigkeit und viel Erfolg in der Förderung der europäischen Werte und der Demokratie. Auf diese Weise habe das Europäische Parlament auch in den nächsten 50 Jahren „noch mehrere Erfolge als Tempel der europäischen Werte".
Der Präsident der Kommission Jose Manuel Barroso betonte, dass das institutionelle Dreieck der EU ein einmaliges Modell darstelle, das seine Lebenskraft und Gediegenheit in den letzten 50 Jahren beweist hat, indem es sich so schnell und effektiv an die enorme Erweiterung der Vollmachten der EU und an die Dynamik ihrer geografischen Erweiterung gewöhnt hat. Die konstruktive Partnerschaft zwischen den Institutionen sei von wesentlicher Bedeutung, sagte er und begrüßte das Parlament für seine Arbeit für Europa und seinen Beitrag zu allen Aspekten des Lebens der europäischen Bürger in dieser konstruktiven Partnerschaft.
Danach spielte das Jugendorchester der EU ein Konzert in einem Plenarsaal vor, das mit der Aufführung von der Europahymne „Ode an die Freude" beendete.