Bulgarien sagt die Teilnahme an Burgas-Alexandroupolis ab
Bulgarien sagt die Teilnahme am Ölpipeline-Projekt Burgas-Alexandroupolis ab, kündigte der bulgarische Premierminister Bojko Borissov nach Treffen mit den EU-Botschaftern, berichtet „Darik". Einer der Gründe für die Absage ist, dass sie Bevölkerung der Burgas-Region das Vorhaben nicht befürworte, die Rohrleitung durch unter Naturschutz stehende Seegebiete verlaufen soll, es gebe keine Bürgschaften für baldige Auszahlung und seinen Worten zufolge „haben wir schon gesehen, was im Golf von Mexiko passiert ist".
„Das ist ein Projekt, das man in der Burgas-Region nicht will. Zweitens haben wir alle schon gesehen, was im Golf von Mexiko passiert ist. Ich habe den Botschaftern erklärt, wie tobend das Meer ist, wie schmal der Golf ist, wie jeden Tag da ein Tanker fahren soll, was da passieren würde bei einer Ölpest. Dazu noch soll die Rohrleitung durch unter Naturschutz stehende Seegebiete NATURA verlaufen. Und nicht zuletzt kommt die Effizienz des Projektes ... In Jahrzehnten ab nun würde sich das Vorhaben wohl jemals auszahlen. Unter den Krisenbedingungen haben wir das gar nicht zu diskutieren", sagte Borissov.
Der Premierminister fügte hinzu, Bulgarien sperre auch den Aufbau von AKW Belene, weil es keinen klaren Plan gebe, wann das Geld zurückgezahlt werde.
„Das Gleiche gilt für das AKW Belene. Jeder, der mir einen Preis vorschlägt und wir dann den Preis erörtern und woher wir das Geld nehmen, sind wir da bereit, mit ihm zu sprechen. Sonst ist das nur bloß Geplauder".
Der Ministerrat hat keine Entscheidung für die Sperrung des Projektes Burgas-Alexandroupolis und des AKW Belene getroffen. Dies sagte dagegen der Minister für Wirtschaft, Energie und Tourismus Trajtscho Trajkov im Parlament in Bezug auf die Aussage vom Regierungschef Bojko Borissov, berichtete die Nachrichtenagentur Fokus.
In Bezug auf die Rohrleitung Burgas-Alexandroupolis sagte Trajkov: „Ich kann es nicht fassen, dass er dies gesagt hat".
„Wir haben nicht beschlossen, an den zwei Projekten nicht teilzunehmen", so er. Auf die Frage, ob er von der Aussage des Premierministers überrascht sei, antwortete Trajkov: „Ich bin von Ihrer Behauptung überrascht".
In Bezug auf das Projekt AKW Belene gebe es auch keine Entscheidung für Sperrung, sagte der Energieminister. Es laufe zur Zeit ein Prozess der Suche nach einem ausländischen Investor. Vereinbart mit den Projektpartnern sei, dass es keine Betätigung gebe, sobald es keine Finanzierung gebe, erklärte Trajkov.