GAP: Europäisches Parlament wird für starke EU-Agrarpolitik mit weniger Bürokratie kämpfen
"Das Europäische Parlament als Mitgesetzgeber wird für eine starke EU-Agrarpolitik zur Sicherung der Lebensmittelproduktion in Europa sowie weniger Bürokratie für die Landwirte kämpfen", kündigte der Sprecher der EVP-Fraktion im Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments, Albert Deß (CSU), bei der heutigen Vorstellung der Gesetzgebungsvorschläge der EU-Kommission für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2013 an.
"Europas Landwirte erfüllen heute viel mehr Aufgaben als in der Vergangenheit. Sie müssen die Lebensmittelversorgung angesichts einer zunehmenden Weltbevölkerung sicherstellen, zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen, und unsere Umwelt schützen, während sie gleichzeitig die höchsten Standards für Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit und Umweltschutz erfüllen. Die künftige EU-Agrarpolitik muss sicherstellen, dass Landwirte auch künftig diese Aufgaben erfüllen können, die der Gesellschaft insgesamt zu Gute kommen", sagte Deß.
Die EVP-Fraktion werde dabei für einen umfangreichen Bürokratieabbau eintreten, so Deß. "Die Cross-Compliance-Regeln müssen stark vereinfacht werden, damit Landwirte mehr Zeit auf den Feldern oder im Stall verbringen können anstatt hinter ihren Schreibtischen". Zudem müsse die GAP flexibler werden und die unterschiedlichen Bedingungen der Landwirtschaft in Europa in Betracht ziehen. "Es ist unmöglich, Bergregionen und Flachland in einen Topf zu werfen".
Deß warnte dabei vor einer übereilten Aufgabe landwirtschaftlicher Flächen. "Mit einer steigenden Weltbevölkerung steigt auch die Nachfrage nach Lebensmitteln. Wir brauchen Anreize für mehr Wachstum. Alles andere ist unverantwortlich".
Dabei müsse das Zwei-Säulen-Modell aus Direktzahlungen für die Landwirte und einem Topf zur Förderung der ländlichen Entwicklung erhalten bleiben, so Deß. "Die EU-Agrarpolitik der Zukunft muss auf den Erfolgen der Vergangenheit aufbauen. Das Zwei-Säulen-Modell bietet den Landwirten Planungssicherheit und gibt gleichzeitig wichtige Impulse zur ländlichen Entwicklung".
Die EVP-Fraktion wird die führende Rolle bei Gestaltung der künftigen GAP einnehmen. Von den vier wichtigen Legislativberichten wird Michel Dantin (FR) die Berichterstattung über die Gemeinsame Marktorganisation übernehmen. Giovanni La Via (Italien) wird Berichterstatter für die finanziellen Aspekte der GAP. Mairead McGuinness (IRL) wird die EVP-Schattenberichterstattung für den Bericht zu Direktzahlungen übernehmen, Elisabeth Köstinger (AT) wird EVP-Schattenberichterstatterin für ländliche Entwicklung.