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13-04-2006

SAKSKOBURGGOTSKI: "KEINE EINWANDERERWELLE IN DIE ALTE EU"


Ex-Premier Simeon Sakskoburggotski will Sorgen vor Bulgariens Beitritt zerstreuen

DIE WELT: Deutschland hat den Ratifizierungsprozeß für den EU-Beitritt Bulgariens gestartet. Wir wird das in Ihrem Land aufgenommen?

Simeon Sakskoburggotski: Sehr positiv, die Erwartungen sind hoch.

WELT: Vermutlich so hoch wie die Befürchtungen vieler Deutscher. Im gerade vorgelegten Entwicklungsbericht der EU wird die grassierende Korruption und die organisierte Kriminalität als besorgniserregend bezeichnet...

Sakskoburggotski: ...aber sehen Sie, ich war in vielen Ländern. Und es gibt keines, in dem es keine Korruption gibt. Man muß die Fälle genau ansehen und isolieren und aufklären, aber es beschreibt nicht den generellen Zustand Bulgariens. Wir wissen aber auch, daß diese Frage die conditio sine qua non für unseren Beitritt ist.

WELT: Bulgarien hat im Bereich der Korruption sogar schlechter abgeschnitten als Rumänien, das sich auch für die EU-Mitgliedschaft ab 2007 beworben hat.

Sakskoburggotski: Ich kann über andere Länder nichts sagen. Aber ich kann auf den Bericht von Transparency International verweisen, da liegt Bulgarien auf Platz 54 - einige EU-Länder haben schlechter abgeschnitten.

WELT: Wenn die Vorfreude auf die EU so groß ist - warum haben bei den Parlamentswahlen 2005 32 Prozent der Bulgaren für die sozialistische Partei BSP gestimmt, die Europa-skeptisch ist?

Sakskoburggotski: Diese Leute haben die Notwendigkeit von Reformen nicht realisiert, sind vielleicht auch nostalgisch. Es ist einfach, gegen alles zu sein. Populismus kennen doch alle Länder.

WELT: Was genau erwarten sich die Bulgaren dann von der EU?

Sakskoburggotski: Für die meisten ist es wichtig, endlich wieder nach Europa zurückzukommen. Wir träumen noch den Traum vom vereinten Europa. Dafür sind die meisten bereit, auch Opfer zu bringen und die wirtschaftlichen Grundsätze und die Gesetze der EU umzusetzen, was oft schwierig ist. Aber anders kommen keine Investoren ins Land, die wir dringend brauchen.

WELT: Was passiert, wenn der Beitritt doch noch einmal um ein Jahr oder um unbestimmte Zeit verschoben wird?

Sakskoburggotski: Damit rechne ich nicht. Und man muß doch zurückfragen, welchen Sinn eine Verschiebung von einem Jahr für die EU hätte. Das wäre ein sehr negativer Präzedenzfall für die anderen Länder, die noch warten. Und das wäre für uns eine enorme Enttäuschung, die vor allem den Nationalisten in die Karten spielen würde.

WELT: Viele in der alten EU haben Sorge, daß die Union sich zu stark erweitert, noch teuerer wird. Was sagen Sie denen?

Sakskoburggotski: Wir sind auch ein Markt für andere Länder, haben diverse Produkte, die wir austauschen können. Und wir bringen eine kulturelle Varietät in ein starkes Europa ein. Aber richtig ist, daß wir das alles deutlich und laut erklären müssen.

WELT: Viele junge Menschen, vor allem höher qualifizierte, haben Ihr Land verlassen. Wird sich dieser Prozeß umkehren lassen?

Sakskoburggotski: Es kommen schon jetzt sehr viele wieder zurück. Sie sehen Möglichkeiten, in Bulgarien gut zu leben. Ich selbst bin ein alter Emmigrant und kann sagen, daß wir Bulgaren immer daran denken, zurück zu kommen. Niemand muß befürchten, daß nach 2007 eine Welle von Bulgaren nach Westeuropa schwappt. Wir haben gerade einen Gründungsboom an kleinen und mittleren Unternehmen.

WELT: Bereuen Sie es, in die Politik gegangen zu sein?

Sakskoburggotski: Das war so ein interessantes Erlebnis, auch wenn es oft sehr schwierig war. Ich kam als Privatmann und hatte keine Erfahrung mit einem so großen und manchmal auch mächtigen Verwaltungsapparat.

WELT: Wie ist heute Ihr persönliches Verhältnis zum bulgarischen Volk?

Sakskoburggotski: Das müssen andere beantworten. Aber ich glaube, es gibt vor allem bei den jungen Leuten große Sympathien - trotz der vier Jahre als Premierminister.

WELT: Warum sehen wir die bulgarische Mannschaft nicht bei der Fußballweltmeisterschaft?

Sakskoburggotski: Das war Absicht! Wir setzen sehr auf Deutschlands Unterstützung für 2007 und haben deswegen lieber auf die Teilnahme verzichtet...

Die Fragen stellten Jörn Lauterbach und Oliver Schirg


 
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