Karas drängt auf Spenden-Absetzbarkeit
ÖVP-Europaabgeordneter: Die Begünstigung von Spenden ist gerade in Krisenzeiten ein "Gebot der Stunde", berichtet Der Standard (derStandard.at)
Wien - Der Präsident des ÖVP-nahen Hilfswerks Othmar Karas drängt auf die Umsetzung der schon 2006 versprochenen Spendenabsetzbarkeit. Gerade wegen der Finanzkrise und der schwächeren Konjunktur wäre die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden "ein Gebot der Stunde", sagte der ÖVP-Europaabgeordnete. Die von Finanzminister Wilhelm Molterer für die Steuerreform zugesagte Maßnahme droht nun ein Opfer des geringen Steuerreformvolumens zu werden.
Keine Stellungnahme der ÖVP
Ein Entwurf für die Spendenabsetzbarkeit wurde noch unter der schwarz-orangen Regierung ausgearbeitet. Finanzminister Karl-Heinz Grasser schätzte die Kosten auf 100 Millionen Euro. Sein Nachfolger Wilhelm Molterer sagte die Umsetzung bei der nächsten Steuerreform zu. Doch ob die Maßnahme angesichts des knappen Budgets tatsächlich verwirklicht wird, steht in den Sternen. Seitens der ÖVP war dazu angesichts der laufenden Koalitionsverhandlungen keine Stellungnahme zu erhalten.
Ungelöste Probleme
Karas hält die Spendenabsetzbarkeit aber gerade angesichts des einbrechenden Wirtschaftswachstums für nötig, weil andernfalls ein Rückgang der Spendensumme bei den Hilfsorganisationen drohe. "Wir haben dann auch erhöhte Kosten für den Staat oder noch mehr ungelöste Probleme", warnt Karas. Daher habe die Absetzbarkeit von Spenden auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen, weil sie verstärkt privates Geld für Sozialprojekte aktiviere. Sollte die Spendenabsetzbarkeit nicht kommen, hätte man daher "nicht weniger Probleme, sondern mehr". (APA)