EU-Gleichstellungsbericht "mehr als besorgniserregend"
Wien - Der Frauenausschuss des Europäischen Parlaments hat am Mittwoch über den jährlich von der EU-Kommission vorgelegten Gleichstellungsbericht von Frauen und Männern abgestimmt. Für die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets sind die darin enthaltenen Fakten weiterhin mehr als besorgniserregend. "Frauen sorgen für einen beträchtlichen Teil des Wirtschaftswachstums in Europa, sind aber gleichzeitig auf dem Arbeitsmarkt gegenüber Männern stark benachteiligt. Trotz eines höheren durchschnittlichen Bildungsniveaus sind weniger Frauen auf dem Arbeitsmarkt vertreten und schlechter bezahlt", kritisierte die SPÖ-Europaabgeordnete in einer Aussendung.
Förderung des Vaterschaftsurlaubs
Die zu bewältigenden Herausforderungen sowie die daraus resultierenden Forderungen wären seit Jahren die Gleichen, so Prets: Das Lohngefälle, die Segregation am Arbeitsmarkt, die verbesserte Vereinbarung von Beruf und Privatleben. "Dazu muss es einerseits zu einem Abbau von Stereotypen bei der Wahl von Bildungs-, Ausbildungs- und Berufswegen, aber auch in der Familie kommen." Konkrete Verbesserungen seien bei der Förderung des Vaterschaftsurlaubs und dem Zugang zu Dienstleistungen für die Betreuung von Kindern, älteren Menschen und anderen betreuungsbedürftigen Familienmitgliedern von den Mitgliedstaaten einzufordern, so Prets.
Personalmanagementpläne ummodellieren
Weiters müsse es zu einem Umdenken bei den Verantwortlichen in den Unternehmen kommen. Maßnahmen für eine flexiblere Familienpolitik sollten Eingang in Personalmanagementpläne finden. "Zahlen, wie ein 15 Prozent geringerer Verdienst für dieselbe Arbeit und ein Anteil von nur 33 Prozent bei weiblichen Managern müssen endlich verbessert werden", forderte Prets abschließend, "immerhin gibt es bereits seit 1975 eine EU-Richtlinie über Lohngleichheit, die beinhaltet, dass Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts in allen Aspekten des Arbeitsentgelts zu beseitigen sind." (red)